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Gasland

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Spannender Jugendroman

An der Realität vorbei

Schiefergasstudie Unternehmensberatung A.T. Kearney

Es verwundert nicht, dass nun mittels passend lancierter Studie noch schnell Einfluss auf die Entscheidung der Bundesregierung zum Fracking genommen werden soll. Entgegen dem Zweckoptimismus der von der Gasindustrie beauftragten Berater zeichnen Praxis und wissenschaftliche Betrachtungen ein anderes Bild.

So erteilte selbst die grundsätzlich pro Fracking eingestellte Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in gleich mehreren Beiträgen zur DGMK*-Frühjahrstagung einem deutschen Schiefergasboom eine deutliche Absage. Weder erwarten sie eine nennenswerte Ausweitung der Förderquote noch eine Auswirkung auf das Preisgefüge. Dem schloss sich auch das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut im Beitrag des Herrn Bräuninger an, und selbst Herr Kalkoffen von der ExxonMobil widersprach den Szenarien nicht substantiell.


Derweil zeigt das vermeintliche Schiefergasparadies Polen, dass die Vorkommen in bisherigen Prognosen deutlich überschätzt wurden. Nachdem sich Exxon schon letzten Sommer verabschiedet hat, haben nun mit Talisman und Marathon Oil zwei weitere nordamerikanische Firmen das Handtuch geschmissen. Lediglich ein Viertel der bisherigen Bohrungen wurde überhaupt fündig und dann zumeist mit unwirtschaftlichen Fördermengen. Forscher vom staatlichen geologischen Institut befürchten bereits eine Korrektur der Vorkommen auf nur noch 1% der bisherigen Prognosen. Auch in Deutschland hat die Firma BNK Petroleum bereits mehrere Aufsuchungserlaubnisse mangels Erfolgsaussichten in Thüringen, Sachsen-Anhalt sowie jüngst in Niedersachsen zurückgegeben.


Selbst Exxon-eigene Unterlagen gehen entgegen der A.T. Kearney-Studie von einem deutlich moderateren Szenario von 10% unkonventionellem Gas für Europa im Jahre 2030 aus.
Es stellt sich angesichts der ernüchternden Ergebnisse umso eindringlicher die Frage, ob für derart fragliche Vorteile es angemessen ist, die Gefährdung von Wasser und Boden in Kauf zu nehmen.


(*) Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V.