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Spannender Jugendroman

Industrienahe Forscher verharmlosen Fracking

 

Das Aktionsbündnis No Moor Fracking weist die „Hannover-Erklärung“ als Freibrief industrienaher Kreise zurück. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sowie die Helmholtz-Forschungszentren befürworten als Resümee ihres Kongresses das umstrittene Fracking zur Gasförderung. Dieses Ergebnis verwundert nicht, sind die Institutionen doch über das „GASH“ getaufte Lobbyportal eng mit der Gasindustrie verbandelt. Von einem „umweltverträglichen Fracking“, mit dem die Gasindustrie seit kurzem die heftig umstrittene Fördermethode verharmlosen möchte, kann in Anbetracht der vielschichtigen Risiken und tiefgehenden Eingriffe keine Rede sein.

Um die Akzeptanz zu steigern, möchte man nun den Industrieprojekten die Mogelpackung eines Forschungsvorhabens überstülpen. Die Risiken bleiben indes die gleichen, wichtige Fragen weiter ungeklärt. Daran ändert auch das neue Schlagwort des „green frackings“ nichts. Selbst bei völligem Chemikalienverzicht kann sich das giftige Lagerstättenwasser auf den gleichen Pfaden und furch neu „gefrackte“ Wegsamkeiten ausbreiten. Erst kürzlich veröffentlichte die Duke University für dutzende Bohrungen den Nachweis von Methan im Grundwasser, welches zweifelsfrei aus der Lagerstätte stammt.

Zur Beruhigung verweisen die Forscher auf beabsichtigte Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP). Wohlwissend, dass eine UVP kaum jemals ein Projekt verhindert hätte. Welch spärlicher Umfang der Gasindustrie dabei vorschwebt, zeigt die aktuelle Förderausweitung in Völkersen (Landkreis Langwedel). Auch eine im Juni anberaumte Runde der Gasförderer mit Umweltminister Wenzel brachte vor allem bunte Bilder und vage Worthülsen, dafür wenig Konkretes zu Inhalten einer UVP.

Während der Sachverständigenrat für Umweltfragen vom Fracking abrät, versucht die BGR einmal mehr mit dem Ammenmärchen der Versorgungssicherheit von Bedenken abzulenken. Dabei stellen ihre eigenen Szenarien der Schiefergasförderung lediglich eine Deckung von 2-3% unseres Energieverbrauchs in Aussicht. Von einer Auswirkung auf das Preisgefüge mag inzwischen selbst die BGR nicht mehr sprechen. Erneuerbare Energien leisten indes mit 13% Anteil am Primärenergiebedarf bereits heute das Fünffache dessen – ganze ohne die Risiken zehntausender erforderlicher Bohrungen.