„Moorwelten“ statt „Bohrwelten“ 

Das Wagenfelder Aktionsbündnis No Moor Fracking gratuliert zur Eröffnung des über die Region hinaus bedeutsamen Europäischen Fachzentrums Moor und Klima und protestiert gegen Fracking-Pläne der niedersächsischen Landesregierung 

Anlässlich der Einweihung der „Moorwelten“ (Europäisches Fachzentrum Moor und Klima) in Wagenfeld-Ströhen durch den niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel veranstaltete das Aktionsbündnis No Moor Fracking am Freitag eine Protestkundgebung gegen die geplanten Fracking-Vorhaben der Firmen Wintershall und ExxonMobil in den Kranichrastgebieten der Diepholzer Moorniederung. 

Ausgerechnet der grüne niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel hatte kurz nach seinem symbolischen Spatenstich für das EFMK im vergangenen Jahr ein sogenanntes "Fachgespräch UVP Fracking" zwischen Vertretern der Industrie und Politik angeregt, das die Rahmenbedingungen für die umstrittene unkonventionelle Gasförderung in Niedersachsen festlegen sollte. Das vorhersehbar industriefreundliche Ergebnis soll nun die Grundlage eines bundesweiten Fracking-Gesetzes werden, das sogar die Lockerung des Schutzstatus von Natur- und Vogelschutzgebieten sowie des Europäischen Schutzsystems Natura 2000, zu denen auch Teile der Diepholzer Moorniederung gehören, zugunsten der Erdöl- und Erdgasindustrie in Erwägung zieht. 

Angesichts der anstehenden Gesetzesänderungen und der derzeitigen massiven Kommunikationsoffensive seitens der Förderunternehmen zur Beeinflussung von Politik und Öffentlichkeit sollte durch die bunte Protestaktion ein klares Zeichen gesetzt werden. Es müsse sich erweisen, ob es mit dem Europäischen Fachzentrum lediglich um ein politisches Prestigeobjekt oder - so hofft es das Aktionsbündnis - ernsthafte Bemühungen zum Klimaschutz gehe. 

Mitglieder von Anti-Fracking-Bürgerintiativen aus ganz Niedersachsen reisten an, um an der Aktion teilzunehmen.